Neuigkeiten

5 Gründe, Chainsaw Man zu sehen

Der Anime-Streamingdienst Crunchyroll strahlte am 27. Dezember die letzte Folge der ersten Staffel von Chainsaw Man aus. Der Manga, der die Geschichte eines jungen Mannes erzählt, der brutal Dämonen tötet, erregte bereits vor der Veröffentlichung der Verfilmung Aufmerksamkeit und gewann den renommierten US-Preis Harvey Award für herausragenden Comic.

Worum geht es in Chainsaw Man?

Denji ist ein Waisenkind und bereit, für ein Stück Brot alles zu tun. Sein Vater starb und hinterließ seinem Sohn eine große Yakuza-Schuld. Um das Geld irgendwie zu bezahlen, verkauft der Junge zur Belustigung der Banditen sein Auge, seine Niere und isst Zigarettenkippen. Und vor kurzem wurde der Junge ein angeheuerter Dämonentöter.

Bei einer der Missionen wird der junge Mann von seinem eigenen Chef hereingelegt und die Zombies reißen ihm den Kopf ab. Sein einziger Freund, der Sägedämon Pochita, den Denji einst gerettet hat, zahlt die Schulden des Jungen zurück. Als Gegenleistung für sein Leben lässt er Denji wieder auferstehen. Von diesem Moment an wird der Typ zu einem Halbdämon, was sofort die Aufmerksamkeit einer staatlichen Organisation zum Einfangen paranormaler Kreaturen auf sich zieht. Beim Vorfall angelangt, stellt die charmante Jägerin Makima den jungen Mann vor die Wahl: Sofort als Dämon sterben oder in ihrem Experimentierkommando arbeiten. Aber ist es eine Wahl? Dem jungen Mann wurde gerade Essen angeboten, und eine echte Schönheit führt alles. Für den dummen Denji kam alles, was er liebt, in einem Augenblick zusammen: Essen und Mädchen.

Grund 1: Ein realistischer Held in einem atypischen Shonen

Das erste, was den „Chainsaw Man“ anzieht, ist die Hauptfigur, nämlich seine Motivation für Heldentaten, die für Shonen-Helden untypisch ist. Meistens sind die Protagonisten dieses Genres gutmütige T-Shirt-Typen, die bereit sind, ihr Leben für ihre Freunde zu geben. Für das Gemeinwohl kämpfen sie gegen das Weltübel und suchen die Anerkennung der Gesellschaft. So will Midoriya aus „My Hero Academia“ der mächtigste Superheld werden, Asta aus „Black Clover“ plant, König der Magier zu werden, Tanjiro aus „Demon Slayer“ jagt Monster in der Hoffnung, seine Schwester in eine menschliche Gestalt zurückzubringen.

Während andere Shonen-Charaktere einem für den Betrachter unverständlichen Traum folgen, lebt Denji von den Sehnsüchten eines einfachen Erdenmenschen. Er will lecker und viel essen, auf einem weichen Bett schlafen und die Brüste einer Frau berühren. Solche weltlichen Begierden erscheinen erbärmlich und unwürdig. Und das ist der Hauptunterschied zwischen dieser Serie und vielen beliebten Animes. Denji ist kein klischeehafter Held, zu dem man aufschauen sollte. Das ist ein taktloser Redneck-Zyniker. Er konnte sich nirgendwo hohe Ziele setzen, wovon sein düsterer Partner Aki Hayakawa ständig spricht. Aki hatte eine liebevolle Familie und Denji wuchs praktisch im Müll auf, aß, was er finden konnte und träumte nur gelegentlich davon, ein normaler Typ zu werden, der eine Freundin hatte.

Der Autor der Geschichte, Mangaka Tatsuki Fujimoto, gab Denji, wovon der Typ träumte. Aber auf verdrehte Weise. Seine Geliebte ist eine grausame, manipulative Schönheit. An seinen ersten und so ersehnten Kuss erinnerte ihn der Geschmack des Erbrochenen eines anderen.

Gleichzeitig eröffnet ein so niedriger moralischer Start große Chancen für das Wachstum des Helden. Wenn Tanjiro, Midoriya, Naruto und Ichigo nur einen Weg zu gehen haben: stärker zu werden, dann kann Denji wirklich besser werden. Und das ist viel interessanter und ungewöhnlicher. Der junge Mann erkennt sehr schnell, dass die Erfüllung seiner niederen Wünsche nicht die Freude bringt, auf die er gewartet hat. Daher zerstückelt der Typ im Laufe der Serie nicht nur episch die Dämonen, sondern wundert sich auch über die Natur seiner Begierden.

Grund 2: Aufrichtiger Frieden

Den Autoren ist es gelungen, eine Fantasy-Serie zu drehen, deren Welt wahr erscheint. Dämonen sind nicht nur in Worten grausam, wie sie es in vielen Shonen sind. In Chainsaw töten sie wirklich. Sogar wichtige Charaktere werden getroffen. In derselben „My Heroic Academia“ betonten die Macher die kompromisslose Natur des Mörders der Helden des Spots und konnten daher nicht einmal Nebenfiguren opfern.

„Chainsaw Man“ hält die Spannung in Schach, indem es eine grausame Welt realistisch illustriert. Jäger riskieren nicht nur den Kampf gegen Monster, sondern geben auch einen Teil ihres Lebens im Austausch gegen Superkräfte auf. Ungerechtigkeit verändert die lokale Bevölkerung und macht sie zynisch und apathisch. Und so sieht das Universum aufrichtig aus, und die Charaktere leben. Die Dämonenjägerin Himeno gerät durch den häufigen Tod ihrer Teamkollegen in eine existenzielle Krise. Und die schüchterne Higashiyama ist bereit, ihre Mitstreiterin zu opfern, um selbst am Leben zu bleiben. Als einer der Charaktere stirbt, macht sich der ihm nahe stehende Jäger große Sorgen um den Verlust für den Rest der Staffel.

Grund 3: Cooles Charakterdesign und Mischung aus Raserei und Routine

Mangaka Tatsuki Fujimoto war in der Lage, so charismatische und lebendige Charaktere zu entwickeln, dass sie sofort anfingen, massenhaft zu cosplayen, und die Handwerker fertigten das Kettensägenkopfkostüm mit ihren eigenen Händen an. Es ist einfach unmöglich, an einem Helden vorbeizukommen, der seine Feinde buchstäblich mit dem Kopf zersägt. Aber neben Denji taucht in der Serie eine weitere Dämonenwaffe auf – Katana Man, aus dessen Gesicht und Händen Schwerter herausragen. Und noch cooler ist, dass eine so offensichtliche Ähnlichkeit der Rivalen kein Zufall ist, wie es im Verlauf der Manga-Handlung heißt.

Neben dem verrückten Design von Denji stellte der Künstler echte Schönheiten dar, deren Einstellung zweideutig ist. Einer von ihnen ist Macht. Zunächst ist dieses energische Mädchen mit den dämonischen Hörnern sympathisch. Aber es stellt sich bald heraus, dass sie eine Soziopathin ist, die ihre Kameraden verraten oder mitten im Kampf einfach gehen kann. Bei der Erschaffung ihrer Figur ließ sich Fujimoto von dem selbstsüchtigen Schuljungen Eric Cartman aus der Zeichentrickserie South Park inspirieren.

Das Charakterdesign sieht wirklich ungewöhnlich aus. Aber nicht nur, weil die Säge aus seinem Kopf ragte. Der Künstler malte die Figuren, als wären sie keine Dämonen, sondern gewöhnliche Beamte. Sie arbeiten für das Public Safety Bureau und laufen daher in formellen Anzügen herum, wie die Cops aus dem dystopischen Psycho-Pass.

Grund 4: MAPPAs epische „schmutzige“ Kämpfe

Dies ist einer der seltenen blutigen Shonen der letzten Jahre. Ja, es gibt auch Gewalt und Zerstückelung in Demon Slayer. Aber in Tanjiros Schlachten gibt es keinen „Dreck“, für den „Chainsaw Man“ auffällt. Und dieser Stil passt perfekt zur Serie. Es ist schwer, ordentlich zu bleiben, wenn man Dämonen mit Kettensägen sägt, die aus den Händen ragen.

Studio MAPPA, das an der Serie gearbeitet hat, versteht es perfekt, mit Gewalt auf der Leinwand umzugehen. Es war MAPPA, das das Ende Attack on Titan, Dorohedoro und Jujutsu Kaisen veröffentlichte. Das neueste junge Franchise wurde sogar mit Chainsaw verglichen. Noch vor der Veröffentlichung der Verfilmung bemerkte der Mangaka die stilistische Ähnlichkeit seiner Kreation mit diesen Studioprojekten.

Dieses Mal hat MAPPA mehr getan, als von ihnen erwartet wurde. Das Bild sieht so glatt aus und die Kämpfe sind so spannend, dass es einfach unmöglich ist, mit dem Zuschauen aufzuhören. In Denjis Kampf gegen die riesige Teufelsfledermaus ist klar, dass die Erfahrung von Attack on Titan-Scout Levi Ackerman in der Inszenierung von Schlachten nicht umsonst war. Auf ähnliche Weise trifft der junge Mann auf ein großes Monster und schneidet es unterwegs mit Kettensägen, wie Levi es mit dem Bestie Titan tat.

Grund 5: Verweise im Eröffnungslied und ein neues Ende für jede Folge

Der Titelsong in der Eröffnung von KICK BACK wurde vom japanischen Sänger Kenshi Yonezu gesungen (er schrieb auch die Eröffnung von „My Hero Academia 2“ und das Schlussthema von „March Lion“). Auf dem offiziellen Kanal erzielte das Video zum Song zweiundfünfzig Millionen Aufrufe. Doch neben dem energiegeladenen musikalischen Part lockt die Einleitung mit zahlreichen Hommagen an die amerikanische Popkultur. Tatsache ist, dass Mangaka Tatsuki Fujimoto ein bekannter Fan westlicher Filme und Fernsehsendungen ist. Davon zeugt der bereits genannte Hinweis auf Eric Cartman. Im Eröffnungslied sind einige Szenen Bild für Bild Nachbildungen von Kultfilmen.

Danji reinigt beim Bowling mit seinen Freunden den Ball mit einem weißen Lappen, genau wie die Figuren aus The Big Lebowski. Der Teufelsengel sitzt auf der Treppe wie Gabe Singer (Macaulay Culkin) in Jacob’s Ladder. Und der Mentor der Protagonisten, Kishibe, richtet eine Waffe wie Samuel L. Jacksons (Jules Winnfield) Figur aus Pulp Fiction in der berühmten Diner-Szene.

Die Serie überrascht auch mit der Anzahl der Schlusslieder. Wählen die Macher normalerweise maximal zwei Enden für zwölf Folgen, dann erwartet den Zuschauer nach jeder Folge ein neuer Track: von Maximum the Hormone („Death Note“) bis TK („Tokyo Ghoul“).